SOMMER 2020 Jeder, der durch Suttorf kommt, hat sicherlich schon die schöne Einhüllung der Kapelle gesehen. Unter der Plane ist die Kapelle eingerüstet und sicher geschützt. Die Fenster und Türen sind durch Platten gegen herunterfallende Gegenstände gesichert worden. Die Bänke und der Altar sind an einen sicheren Ort ausgelagert worden. Die Vorbereitungsarbeiten sind abgeschlossen, das Dach ist abgedeckt und alle Balken liegen offen unter dem Schutzdach.
Wie der bauleitende Architekt Matthias Braun vom Amt für Bau- und Kunstpflege der Landeskirche Hannover schon in dem Artikel vom 27. Juni in der Neustädter Zeitung erwähnt hat, wussten wir noch nicht, was uns erwartet. Es ist leider das eingetreten, was sich niemand erwünscht hat. Der Schaden ist an vielen Stellen größer als erwartet. Deshalb müssen in den nächsten Wochen die Schädlingssachverständigen und die Statiker neu prüfen, messen und berechnen, welche Balken ausgetauscht werden müssen und welche erhalten bleiben können oder nur zum Teil ausgebessert werden brauchen.
Ziel der Denkmalpflege ist es, so viel altes Bauwerk wie möglich stehen zu lassen. Der Schaden durch Holzschädlinge und Feuchtigkeit muss trotzdem bestmöglich behoben werden. Wenn die Fachleute sich beraten haben, wird es hoffentlich zügig weiter gehen.



DEZEMBER 2020 Nachdem es länger ruhig auf der Baustelle war, geht es nun wieder voran. Der erste Stillstand kam zustande, weil der Tischler den wirklichen Umfang erst nach Beginn der Arbeiten festgestellt hatte und seine Kostenkalkulation nachbessern musste. Da das Kirchenamt diese Mittel ebenfalls beantragen musste, gab es bis zur Bewilligung einen Baustopp.
In der Zwischenzeit musste der Zimmermann lange auf die Lieferung der neuen Eichenbalken warten, die gegen die verfaulten alten Balken ausgetauscht werden müssen. Hier ist ein bestimmter Trocknungsgrad erforderlich, der Zeit braucht.
Als die Zimmerleute mit ihren Arbeiten beginnen konnten, stellten sie schnell fest, dass der Schaden am Holz – trotz weiterer Gutachten – deutlich größer war als erwartet. Die bislang nicht sichtbaren Balken, die direkt auf dem Mauerwerk liegen, mussten nun auch zum Teil ausgetauscht werden. Und wieder wartete man auf weiteres Holz.
Nun ist es da, wird trocken in der Kapelle gelagert und Stück für Stück fachmännisch dem alten Original angepasst. Unabhängig von den Verzögerungen wird die Kapelle zu Weihnachten und sicherlich auch darüber hinaus vorerst nicht genutzt werden können.
Sabine Kuhlmann für den Bauausschuss